Mittwoch, 24. Juli 2013

23. und 24. 7. Wir bleiben wieder einmal länger – diesmal bis kurz nach 12:00 – da müssen wir raus, sonst heißt es nachzahlen. Dann geruhsame Fahrt Richtung Bayern. Bei einer Raststation funktioniert endlich wieder einmal das Internet – ich suche einen Platz für die letzte Nacht im WOMO – ich finde ihn in der Nähe von Deggendorf – liegt mitten im bayerischen Hügelland – die Fortsetzung des Mühlviertels – Kuhgeruch. In der Nacht der zweite Regen auf unserer Reise – wir schlafen trotzdem gut – nebenan im Zelt ist es unruhiger. In der Früh wird das WOMO noch innen geputzt – bringt Lob vom Vermieter – dann geht es die letzten Kilometer nach Waldkirchen – Rückgabe. Um ca 11:30 ist unsere Reise im WOMO zu Ende.
Zahlen – Daten – ein paar Fakten kommen in den nächsten Tagen – am Wochenende. Dabei sein werden – Infos über Kosten, Fahrtroute, Plätze und sonstiges – vielleicht hilft die eine  oder andere Info künftigen Reisenden so weiter wie uns die zur Verfügung gestellten Daten.

In diesem Sinn -  „trevligt resa!“
22.7. Nach dem Frühstück, Abfahrt gegen ½ 10. Es geht Richtig Leipzig – Stadtbesichtigung – wunderschöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Mit WOMO bis an die Altstadtgrenze gefahren – vis a vis der Universität eine Parkplatz gefunden. Zeit zum Bummeln – natürlich auch Eis essen und Einkaufen. Nach etwas mehr als 3 Stunden weiter zum Camping Platz – Dreba / Thüringen – Plothener Teiche – mitten im Naturschutzgebiet. Ich stelle für mich fest, dass Thüringen ein nettes Pflaster ist – der erste Platz war ja nur ca. 40 km östlich.
Der Platzwart ist gesprächig – erzählt aus seiner Vergangenheit – DDR und heute – und seinen russischen Freunden. Seine Frau redet weniger, ist die Managerin – vor allem was das Geld betrifft. Er hatte eine eigene Firma für Kanalbau mit allen erforderlichen Maschinen und Angestellten – die Maschinen verkaufte er 2005 – für „gute Euros“ – in den Osten – das sei problemlos möglich gewesen – 2005. Er erzählt von Honecker – die Hand die auch ihn fütterte – vom Wandel – seiner Pensionierung – und seiner Veränderung nach der Pension. Beide sind seit 9 Jahren Verwalter des Platzes und Angestellte des Vereines dem er gehört. Spricht perfekt russisch und ist nach der Pensionierung auf die Volkshochschule gegangen – um geistig fit zu bleiben. Beide haben 2 Töchter – eine Anwältin, die andere Ingenieurin. Beide haben eine Wohnung in Dresden und ein Haus – irgendwo. Er sieht das Ganze nüchtern – „ich habe in der Zeit unter Erich gelebt und die Hand die dich füttert beißt man nicht – auch ich nicht“. So einfach.
Wir bleiben trotzdem gerne – beschließen morgen erst gegen Mittag zu fahren. Vormittag ausruhen – schwimmen gehen.

Am Abend machen wir noch eine Runde um zwei Seen – statt ½ Stunden dauert es 1 Stunde – wunderschöne Abendstimmung.
21.7. Zeitig beginnt die Abreise – erste Station – Tankstelle. Die Karte sollte funktionieren – schon öfter damit bezahlt – nur hier nicht – nichts – weder Bankomat noch Kreditkarte. Da freut man sich – um 5:00 – mit wenig Benzin – dem Wissen um 7:45 die Fähre und noch ca. 110km vor sich.
Die nächste Tankstelle ist Gott sei Dank nicht weit – die Karte funktioniert wieder problemlos – alles im Lot. Die Fähre bequem erreicht. Einschiffen – frühstücken – Platz zum Schlafen suchen – 4 Stunden Pause.
Deutschland – Rügen – massiver Verkehr – in der Gegenrichtung. Wir rollen mit 80 – 90 km/h durch Land – schöner Urlaubsplatz. Dann Stralsund – tolle Brücke die Rügen und das Festland verbindet – sie bietet einen super Blick auf die Stadt. Später wieder ödes, weites Land – zum Einschlafen – muss leider Autofahren und munter bleiben.
Um ca. 17:00 nord-östlich von Berlin unser Camping Platz – wieder in einer Seengegend mitten im Wald gelegen – idyllisch – teuer. Im Vergleich zu schwedischen Plätzen sind die Nasszellen schmutzig – jeder rennt mit seinen Schuhen hinein – das gäbe es beim nördlichen Nachbarn nicht.

Trotzdem angenehmer Platz – tratschen mit den Nachbarn. Es ist ein älteres Ehepaar – er mittlerweile krank, daher muss sie das Meiste machen – auch Autofahren. Sie erzählen uns von ihren Reisen – vom Nordkap bis Marokko – nicht schlecht die beiden. Wir verkochen die Reste – Nudeln mit Salat. 
20.7. Erholung in Höör am Campingplatz. Wir sitzen und erholen uns. Zwischendurch fahr ich zur Tankstelle um zu schauen ob man mit Karte zahlen kann – kann man – auch um  5:00 in der Früht.
Am Nachmittag endlich raffen wir uns auf zum See zu gehen – er liegt 200 Meter vom WOMO. Am Ufer herrscht Aufregung – in der Ferne ein Folgetonhorn – danach ein Zweites. Ein Arztauto rast durch den Platz zum Ufer – ein Rettungswagen wird ihm zwei Minuten später folgen. Ein Surfer hat einen nassen Rucksack in der Hand – redet hektisch auf den Arzt ein – die Feuerwehr mit einem Taucher trifft ein – alles innerhalb von 1 bis 2 Minuten. Der Taucher schnappt sich das Boot des Surfers. Wenige Minuten später die Gewissheit – der Taucher versucht eine Herzmassage – die Rettungskräfte unterstützen ihn – alles wirkt eingespielt – die Badegäste werden gebetene sich zurück zu ziehen – aus Respekt der Person gegenüber – das verstehe ich auch ohne sprachliche Kenntnisse. Mittlerweile ist auch die Polizei eingetroffen – uns ist die Lust am Schwimmen vergangen – legen uns wieder in die Sonne – reden mit den Nachbarn über den Vorfall – auf Englisch - Betroffenheit.
Wir gehen später essen – letztes schwedisches Mahl. Dann zusammen packen – fertig machen – schlafen gehen. Der Campingplatz war schön – es gibt auch genug in der Umgebung zum Anschauen – wir sind zu faul gewesen – auch gut.

Freitag, 19. Juli 2013

19.7. In Växjö sind wir in 8 Minuten – tja wer Zeit zum Shoppen haben will, muss halt ein wenig leiden. Aber so schlecht war der Platz ja auch nicht – außer die Wasch-, Dusch- und sonstigen Anlagen – eigentlich eine Zumutung.
Växjö – eine historische Stadt – vor der Kirche sind Ausgrabungen im Gange. Sonst viele Geschäfte – tolle Gläser – wir sind im Glasreich das sich bis zur Ostküste Schwedens zieht. Sonst einkaufen – Kaffee trinken – herum schlendern. Wir haben nicht so weit heute zu fahren.
Es ist interessant: man redet in den Geschäften englisch - grüßt auf Schwedisch - wird überall freundlich bedient - bewegt sich wie selbstverständlich, sodass für mich das "Fremde" immer mehr in den Hintergrund tritt - Gewohnheit? - Anpassung? - Gleichmut?
Als nächstes Älmhult – die Wiege IKEAs – schaut aus wie in der Shopping City Süd von Wien – nur ohne die anderen Geschäfte. Riesen Parkplatz, jede Menge Besucher – auch aus Germany, aus Österreich sehen oder hören wir niemand – Eisenbahnschienen  bis zum Lager  - die Autobahn vor der Tür. Dann einkaufen – "ganz was anderes als bei uns", meint meine Frau – dann weiter nach Höör.
Schöner Campingplatz laut Unterlage – liegt auch am See und, für uns wichtig, nicht weit von Trelleborg – zur Fähre.
Die Landschaft ändert sich wieder. Von den endlosen Nadelwäldern zu Laubwäldern mit hohen Wiesenanteil – die Rinderzucht dürfte hier Schwerpunkt sein – große Herden sind zu sehen. Es ist noch hügelig, vor der Küste wird es ja wieder flach.
Heute Nachmittag habe ich vergessen, was wir gestern gemacht haben – erschreckend weil Alzheimer? – gut weil die totale Entspannung? – das ist die Frage. Ich nehme das für mich Positive an – Entspannung.

Einchecken - der Platz ist wirklich schön. Zwar nicht vergleichbar mit den Plätzen mitten in Smaland, aber um vielen besser als gestern. Später mit dem Rad einkaufen gefahren und um geplant – vorerst angedacht über Dänemark zu fahren – auf Grund des langen Weges wieder verworfen. Das Wetter soll morgen gut sein – wir werden bleiben – ein wenig Radfahren – spazieren gehen – relaxen. Übermorgen früh aus dem Bett und um 5:00 Richtung Fähre – geplante Fahrzeit 1 Stunde.
18.7. Kurze Fahrt nach Karlsborg. Von der Ruhe in die Hektik – Festung besichtigen – wurde im 19 Jhdt. gebaut, um dann nach Fertigstellung unbrauchbar zu sein – den modernen Waffen hätte sie nicht mehr Stand gehalten - sie sollte das Bollwerk gegen Russland sein – ein Rückzugsort für die Regierung und den Goldreserven. Die Regierung musste nie übersiedeln – das Gold schon – es lagerte bis ins frühe 20 Jhdt. dort – wir blieben nicht so lange wie das Gold.
Danach einkaufen – Kochen am Abend ist angesagt – Nudeln mit Salat.
Wir wollen so nah wie möglich an Vöxjö ran, um morgen Zeit zum Bummeln zu haben. Die Spannung steigt – wo werden wir übernachten - wir haben keinen Plan. Den ersten Campingplatz verschmähen wir – keine Ahnung warum – er liegt zwar an keinem See, schaut aber nett aus. Aber bitte, fahren wir weiter.
Wir lernen ein „Natur Camping“ kennen: der Platz – ein riesiges Gelände am See gelegen – mit Schilf umgeben. Um dort hin zukommen, fährt man durch den Gutshof – Wassercontainer stehen rum – Verschläge sind Duschen und WCs – nach 5 Minuten Fahrt durch Buschwerk und Schilf, werden einzelne Plätze sichtbar – dem Schilf bzw. dem Buschwerk „abgerungen“. Zwischen den Plätzen – dichtes Buschwerk und Schilf – Verschläge, die für was immer dienen sollen – bald hab ich keine Ahnung mehr wo ich bin – das Navi sowieso nicht – eben Natur Camping. Ein spärlich bekleideter Mann – tätowiert – kreuzt den staubigen Weg – verschwindet im Schilf. Ich bin fertig – so was hab ich noch nie gesehen. Gott sei Dank zeichnet mein Navi die gefahrene Route auf, damit kann ich besser ahnen, welchen Staubstraße ich nehmen soll, um zurück zu kommen. Nach knappen 20 Minuten verlasse ich die Wildnis – „rase“ durch den Gutshof – suche eine „echte Straße“ – wir fahren wieder in der Zivilisation.
Ich bin soweit – ich will mir einen Platz abseits der Straße suchen – letztendlich landen wir knapp vor 18:00 direkt beim Campingplatz in Vöxjö Nord – er ist überfüllt – wir stehen in der Warteschlange an der Reception – scheinbar wollen mehrere übernachten. Wir bekommen noch einen Platz – nach uns noch viele andere. Beim obligatorischen Rundgang sehen wir einen vollen Platz – Minigolf spielende Gäste, die die Bälle in der Gegend suchen – tobende Kinder – eine „echte Erholung“.
Nach unseren letzten Camping-Platz komme ich mir, wie einer von der Alm vor, der nach Monaten in die Stadt kommt und „erschlagen“ wird – auch eine Erfahrung.
Um 23:00 ist überraschend Ruhe – um 23:30 hämmert jemand herum - es wird ein Zelt aufgebaut – doch noch ein Platz frei gewesen.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Damit keiner glaubt, das Ganze sei erfunden - wir waren länger offline oder zu beschäftigt - einige Bilder.
Eine Zusammenfassung unserer Eindrücke etc. sowie einige Worte zu den besuchten Campingplätzen kommt nach unserem Urlaub.
Camping im Schigebiet - Tiveden NP - 22:30 Uhr

Liftstation




Göta Kanal bei Söderköping 




Tiveden NP


kein Autohändler - Parkplatz beim Pipi Langstrumpf Welt

Västeras


Tiveden NP

Gripsholm
Pipis Welt
Gamla Uppsala - die Gräberhügel

17.7. Ein Entspannungstag. Wir nehmen nach einem guten Frühstück die Räder, radeln 6 km die Schotterstraße wieder zurück – bis zum Nationalpark Eingang.
Räder absperren – Rucksack packen – Prospekte holen – loswandern. Wir wählen eine Route dem See entlang – dann in einem großen Bogen zurück zu den Rädern. Gehzeit 3,5 Stunden – mit Pausen am See – in den Wäldern – auf Aussichtsfelsen. Die Gegend – traumhaft. Es sind kurz nach den Informationszentrum kaum noch Leute zu sehen – nur noch bei den Aussichtspunkten und am Badestrand, der von der anderen Seite des Parks mit dem Auto erreicht werden kann.
Zurück am Platz – entspannen – später wiederum grillen – ja der Mensch ist ein Gewohnheitstier, auch ich – es schmeckt hervorragend – ausnahmsweise Hühnerfleisch mit American Sauce.
Wir planen den morgigen Tag – so weit wie möglich nach Växjo - anschauen - einkaufen / shoppen. 

Ich stelle fest, je länger die Fahrt dauert, desto mehr Routine tritt ein – no na, aber das heißt auch, die Spannung des Campings nimmt ab. Ich bin relaxt. Man plant – fährt ein Ziel an – besichtigt es – steigt ins Auto – fährt weiter – geht dazwischen einkaufen usw. Die Fragen wie es wird, ob alles klappt, werden weniger. Es ist immer mehr egal – wo man ist, da ist man. Das Einzige was uns manchmal „treibt“ und mittlerweile stört, ist die Notwendigkeit am 20.7. abends in der Nähe der Fähre zu sein – zurück nach Deutschland.

Es ist zu früh für ein Resümee, aber wir können uns auch weitere Urlaube mit einem WOMO vorstellen – einige „Optimierungen“ vornehmen und dann sollte es passen. Wir werden sehen – die Zusammenfassung kommt später – noch haben wir 6 Tage Urlaub vor uns.
16.7.  Abschied nehmen. Die Umarmungen fallen fester aus – dauern länger als sonst. Gestern Abend bis in die tiefen Nacht hinein, ernste Gespräche – Aufarbeiten eines familiären Schicksalsschlages unserer Freunde. Auch bei uns wirkt das lange nach. Wir fahren schweigend Richtung Vättern - See. Die Umstellung wieder unterwegs zu sein fördert auch nicht die Stimmung – meiner Frau stört die lange Autobahnfahrt. Es gibt wenig Abhilfe – müssen wir doch einige Kilometer machen.

Wir planen neu und um. Einkaufen in Askersund – ödes Nest an der Nordspitze des Vättern – heute wird gegrillt – Anni wünscht es sich – trägt zur besseren Stimmung bei. Übernachten wollen wir auf der Nordseite des Tivedens Nationalpark. Beim Campingplatz sehe ich ein WOMO wegfahren – kein gutes Zeichen um 18:00. So ist es dann auch – der Platz ist voll. Keine Kunst – er sieht aus wie Minimundus – der ist schon voll wenn der Besitzer Gäste einlädt.
Wir wollen auf die südliche Seite des Nationalparks wechseln. Bis dahin eine Fahrt nur durch die Wälder. Die Straße wechselt von Asphalt auf Schotter – das Navi stellt am Beginn fest, dass wir uns „auf einer Straße“ befinden – später gelingt ihm nicht einmal das – laut Navi sind wir nirgendwo – uns begegnet hin und wieder ein Auto – insgesamt sind es in 40 Minuten – 4 Stück – eine richtige Rushtime.

Dann ein See – ein Blick auf den gegenüberliegenden Hang – WOMOs und Zelte in der Abendsonne. Ein Terrassenplatz nach Westen gelegen – wieder einmal ein Hammer. Der Platz wie „Schweden“ – riesen groß und wenig Leute. Wir dürfen wählen wo wir uns hinstellen wollen – bei so viel Angebot, fast ein Problem.
Die  Sanitäranlagen vom Feinsten – fast könnte man vom Boden essen. Das Personal freundlichst. 
Wir grillen, das erste Mal am Campingplatz – es gelingt, Überraschung – die Stimmung bessert sich – uns ist klar, da bleiben wir auch morgen – als Ausgangspunkt für eine Wanderung im Tiveden Nationalpark.

Beim abendlichen Spaziergang wird klar, warum der viele Platz und wann er wahrscheinlich genutzt wird. Wenige Minuten daneben – Schilifte, Loipen, eine Schiservicestation – natürlich nicht in Betrieb – und jede Menge Lanzen für den künstlichen Schnee. Die Runde wird um 23:00 beendet – es ist noch immer hell genug. Wir stellen wiederum fest, so ganz finster wird es im Juli nicht – um 3:45 geht laut Zeitung die Sonne wieder auf. 
13.7. bis 15.7. Am Weg nach Stockholm Zwischenstation in Söderköppig.
Netter Ort, am Beginn des Göta Kanals – früher historischer Hafen – später, durch Landhebung die Position an Norrköpping verloren – jetzt ist die Stimmung: mondän – protzige Segelschiffe neben kleinen Booten. Der 1 km lange Abschnitt wo die Boote ankern und vor einer Schleuse warten, ist voll von Lokalen – eines neben den anderen – Gewusel. Der Ort beschaulich – historische Gebäude. Wir besorgen ein paar Kleinigkeiten für unsere Gastgeber. Dann geht es über Norrköpping und Nyköpping nach Stockholm - genauer gesagt 20 km nördlich davon. Ankunft ½ 4.

Es gibt viel zu erzählen, die Abende werden lang – dazwischen besuchen wir zu viert Mariefred, Gamla Uppsala mit den „Königsgräbern“ – Sugtuna mit der Tante Bron - eine Tochter von Ulla und Jörg. 
Wir lernen original schwedische Volkstänze kennen – sehen "historische" Aufnahmen aus 1991, als ein Fernsehteam bei den Eltern von Ulla und deren Freunden, die Tänze dokumentierten – heute kann sie keiner mehr - es gibt keine Jugendlichen die wie bei uns am Land die Volkstänze lernen - schade - sagen auch Ulla und Jörg.

Mariefred – Grippsholm, bekannt durch Tucholsky, ist ein königliches Schloss – viele Gemälde – alte Räume – alte Möbel – liegt am Mälaren; auch schwedische Könige wissen wo es schön ist zu wohnen – heute ist es nur mehr ein Museum für Touristen – wahrscheinlich haben die aktuellen Könige noch schönere Plätze gefunden.

Gamla Uppsala – die Wiege des alten Schweden – zurückgehend bis zu den Wikingern. In den Hügelgräbern vermutet man Könige, die toten natürlich – geöffnet hat man nur zwei Hügel. In einem könnte einer gelegen sein – in dem anderen ist ziemlich sicher keiner begraben. Dort findet man zwei Skelette – männlich und weiblich – vielleicht. Damit alles wieder stimmt – das mit den Königen, heißt es, die beiden stammen wahrscheinlich aus einer königlichen Familie.

Sigtuna – eine ebenso alte Siedlung – Häuser aus dem 15 / 16 Jhdt. – noch in Betrieb – unten Geschäfte, oben wohnt man. Sigtuna liegt am Wasser – ein strategisch guter Platz für die Wikinger und deren Nachfolger, mit einem schönen Blick über den Mälaren, sodass man schon von weiten die Feinde sieht. Heute gibt es nur noch Freunde – die Touristen – die ein wenig Geld in die Kassen bringen – sofern sie nicht Camper sind und alles mithaben. Wir sind da schon eine Ausnahme. Zumindest am Beginn unserer Reise sind wir öfter Essen gegangen – in letzter Zeit verdient bei uns auch eher der ICA Markt – na ja, so passt man sich an.
12.7. Heute geht es endlich nach Vimmerby – Astrid Lindgren – Pippiiii Langstrumpf. Kurze Anfahrt – das ist angenehm, denn wie durch eine seltsame Kraft werden die Autos mehr, die in meine Richtung fahren. Wenig überraschend ein überfüllter Parkplatz – Einweiser wie bei einem Livekonzert von Elton John oder so. Ich versäume den für WOMOs vorgesehenen Platz und bekomme in der zweiten Reihe fast neben dem Eingang einen Platz. Nicht schön muss man sein – Glück muss man haben.
Der Eintritt für uns beide – auch nicht von schlechten Eltern – schlappe 840 SKR – dafür sind die Attraktionen gratis, das Eis und die Getränke billig. Es ist ein echt toller Park – laufende Vorstellungen der  bekannten Geschichten – nicht nur Pippi. Spielplätze – Grillplätze – wie uns Bekannte und unsere schwedischen Freunde erzählen, nimmt man sich alles Essen etc. mit und versorgt sich selbst – ein Ganztagesausflug eben.
Wir verlassen den Park nach 3 Stunden Richtung Norden, bleiben in Gamleby stehen – ein verschlafenes Nest – Kaffee trinken – weiterfahren – Campinglatz suchen. Wir werden abseits von Gusum fündig.
Kleiner Platz am See – viele Tagesausflügler – man darf dort mit dem Motorboot fahren. Vor Freude über eine Abkühlung, nehme ich das Risiko eines Kälteschocks.  Vorher kurz abgespritzt, dann ein Sprung – dann der Schock – die Männlichkeit zieht sich scheinbar nach innen zurück – das Herz wird von einem Eisenring umfasst. Als ich auftauche, lächelt mich ein älterer Mann an und meint „bravo“ – was immer er damit meint – ich überlebe und freue mich.

Am Abend wird es ruhiger. Nach dem Essen, wir waren einkaufen und wollten selbst kochen – Nudeln mit Salat – Spaziergang durch die Gegend – Rehe beobachten (wieder keine Elche) – traumhaftes Wetter beschert uns lange Abende – es wird erst gegen 23:00 dämmrig. Morgen geht es weiter zu unseren Bekannten – sie wohnen nördlich von Stockholm – gute Nacht.

Freitag, 12. Juli 2013

12.7. so heute gibt es noch keinen Text sondern ein paar Bilder der letzten Tage - Gratis WLAN nützen - schauen, ob sie mich rauswerfen :-)

das Innenleben der Fähre

Ystad an der Südküste

unser erster Platz in Schweden bei Ryd

kleine Wanderung durch Naturschutzgebiet

nochmals der 1. Platz - weil der erste ist der Schönste

die Holzstadt

Kochen im WOMO - wie die Profis

draußen schüttet es - was die Schweden nicht vom Grillen abhält

11.7. heute gibt es wieder Fotos; den Eintrag schicke ich am 12.7. vom Campingplatz in der Nähe von Gusum; er liegt zwar ebenso in Mitten von Wiesen und Wäldern an einem See, bietet aber freien WLAN (!)

Gelerntes umsetzen; das Wetter ist wie ausgewechselt – leicht bewölkt – Sonne. Wir frühstücken im Wagen bei offener Tür, draußen ist es für uns zu kalt. Nach acht geht es duschen, dann Stellplatz verlängern – wir bleiben jedenfalls einen Tag länger. Werden irgendwas streichen – übermorgen sollten wir in Täby sein.
Ziel ist heute mit Rad und zu Fuß die Surugata Schlucht und den Suruhata – ein Berg mit mehr als 360HM. Die Dame beim Einchecken schlägt vor sich „von der Rückseite“ der Schlucht zu nähern,nicht die Straße zu nehmen – super Tipp. Wir fahren mit dem Rad den See entlang – auf Feld-, teils auf Wanderwegen, bis wir uns, wie geplant, von der ruhigen Seite dem Gebiet nähern.
Faszinierend wie man von 360m Höhe so einen Ausblick haben kann – rundum nur Wald – sanfte Wellen – inmitten des Irgendwo ein Fabriksschlot – sonst nur Gegend – am „Gipfel“ Touristen – die meisten aus Schwede, einige aus Deutschland. 
Gegrüßt wird hier kaum – von einigen – es sind eher die Deutschen, die glauben wahrscheinlich, dass wir Schweden sind – das „hej“ geht uns schon professionell über die Lippen.
Kurz nach 15:00 sind wir wieder beim WOMO – Liegen raus und wir drauf – Gesicht zur Sonne – schlafen – erholen – anstrengendes Nichtstun – Jause mit Kaffee und Keksen – die haben wir ja noch.
Abends werden wir Essen gehen – der Platz liegt, wie könnte es anders sein, im Irgendwo – da gibt es keine Geschäfte in der Nähe – nächste Einkaufsmöglichkeit 6km entfernt. Fürs Frühstück werde ich Baguettes bestellen – die liefert der Bäcker dann um 8:30.
Nächste Woche, nach dem Besuch bei Jörg und Ulla in Stockholm, werden wir uns essenstechnisch aufrüsten – mehr einkaufen, sodass wir auch zwei oder drei Tage uns selbst versorgen können – den Griller nutzen – bei den Nachbarn riecht es schon wieder nach Grillkohle – heute könnte sogar ich grillen – bei dem Traumwetter.
Wir gehen Essen. In dieser eher abgelegen Gegend hat sich ein Chinese am Camping Platz einquartiert - er nimmt die Bestellungen auf - kocht - serviert und kassiert - ich bin begeistert - von ihm und seinem Essen. Schmeckt anders als bei unseren Chinesen. Das dürften auch andere, die in den Wäldern wohnen mitbekommen haben - der Gastgarten füllt sich - nur Schweden.
Lustig sind sie, die Schweden, was ihr Wärmeempfinden betrifft. Sie kommen - spannen als erstes den Sonnenschirm auf - wir suchen uns einen Platz in der Sonne  - ohne Schirm. Später als wir schon die Jacken an haben, genießen sie ....? wahrscheinlich einfach das "da sein" - weil warm ist es, für uns, nicht.
Zur Verdauung spazieren gehen - 5 Minuten von Platz entfernt sind wir 2 Einsame auf einem Hügel - Wiesen mit Kühen - Wälder - endlose Weite - sind eine 3/4 Stunde unterwegs - zwei Autos begegnet, die Leute fahren in die Wälder nach Hause.
Uns geht es ausgezeichnet. Morgen zu Pippi - mit 1000en anderen - wahrscheinlich ein Schock für mich - ich gewöhne mich an die Stille, Ruhe, Gelassenheit - Anni freut sich schon darauf. Buch weiter gelesen 23:00 - gute Nacht. 

Mittwoch, 10. Juli 2013

10.7. Noch immer kein Schicken von Bildern möglich – bin froh wenn der Text gespeichert wird.

Wieder traumhaft geschlafen – der Platz am See trägt das Seinige dazu bei – Ruhe, Stille, Beschaulichkeit – auch an das Surren des Eisschrankes gewöhnt man sich, fast „sucht“ man es.
Frühstück bei wechselnder Bewölkung – heute ist der erste Tag, wo die morgendliche Idylle durch Wolken gestört wird – ohne Sonne ist es verdammt kühl.
Wir wollen über Växjö und Eksjö in Richtung Vimmerby – Pippiiii Langstrumpf, dazwischen noch eine eiszeitliche Schlucht anschauen.
Kurz nach 11:00, nach ½ Stunden Fahrt beginnt es zu nieseln – später sollte daraus ein Wechsel zwischen „wie aus Eimer gießen“ und „leisem Regen“ werden. 
Die Fahrt ist trotz Regen wie aus dem Bilderbuch – Kilometer um Kilometer durch Wälder – schnurgerade Straßen – wenig bis kaum ein Verkehr. Was fehlt sind die Elche oder Wölfe – nichts von beiden zu sehen. Trotzdem, so hab ich es mir vorgestellt – Schweden, das Smaland (auf dem a gehört ein „o“). Ein riesiges Gebiet, das fast ganz Südschweden umfasst, in dem Ingvar Kamprad IKEA gründete, angeblich Bauer noch immer ohne Strom leben, die Kinder von Bullerbü wohnen und es auch jede Menge Elche geben soll.
Wir spritzen Växjö, vorausschauend auch die Schluchtwanderung – konzentrieren uns auf Eksjö, die Holzstadt. Holzhäuser aus dem 16 Jhdt. Teile der Stadt sind mehrmals abgebrannt und wieder aufgebaut worden – spazieren-gehen im Regen, mit vielen anderen ein historisches Cafe besuchen; die Toilettennutzung kostet 1 SKR. – im  Stadtmuseum ist es gratis.
Wir gehen einkaufen - Essen und Pokerwürfel, die in Schweden aus einfachen Zahlenwürfel (1-6) bestehen und entschließen uns, wenige Kilometer nach Eksjö einen Campingplatz aufzusuchen – er liegt wieder einmal an einem See und wieder ist es wunderschön – auch wenn es regnet.
Eine Regenpause wird genutzt um kurz spazieren zu gehen; hinter dem Platz nur Wald – nach 5 Minuten sind wir, so scheint es, weit entfernt von jeglicher Zivilisation – trotzdem keine Elche zu sehen.  
Diesmal wird abends gekocht – Premiere – die Platznachbarn grillen – im Regen – es müssen Schweden sein. Wir frieren, die Kinder fahren mit dem Rad in kurzer Hose und T-Shirt – sind halt Naturburschen und wir die Weichlinge, die Städter.
Das Leben im und mit dem WOMO wird langsam zur „Routine“ – Sitze drehen, Buch raus, Radio aufdrehen, Bier einschenken, Kerze anzünden (macht es heute wärmer) – genießen. Trotz Störungen aus dem Büro, die Entspannung beginnt langsam aber sicher, deren Probleme sind zwar existent aber weit weg – ich höre zu, gebe gute Ratschläge, rege mit innerlich kurz auf und vergesse alles ein paar Minuten später.


Wir beginnen umzuplanen, die Route zu kürzen um mehr Zeit für Besichtigungen, Wanderungen etc. zu haben. Planen den morgigen Tag abzuwarten – laut Wetterbericht soll es wieder schön werden – dann wollen wir einen Tag länger hier bleiben – Räder raus, zur Schlucht radeln, wandern – kein Auto fahren, es stehen und uns „gehen“ lassen.

Dienstag, 9. Juli 2013

9.7. Bilder gibt es weiterhin keine - bin froh wenn der Text verarbeitet wird

Super geschlafen; noch schwanke ich zwischen völligem Loslassen und doch alles planen müssen; mal denke ich, so könnte es sein, wenn man „über den Dingen steht“, dann habe ich wieder Sorge wie das oder jenes funktionieren kann oder wird.

Sind die vierten oder fünften bei der Fähre – ein echtes Megaschiff, in dem sogar Gleise gelegt sind und das tatsächlich Waggons mitnimmt. Insgesamt ist wenig los auf dem Schiff, der Kaffee nicht schlecht, das Frühstück passt – Ankunft 11:45, um 12:00 verlassen wir das Schiff.

Wir fahren nach Ystad – enttäuschend die Fahrt dorthin – Küstenstraße, viel Verkehr, öde Gegend – flach, Felder, Landwirtschaft. Manchmal komm ich mir wie auf der Wörtersee Süduferstraße vor – nur dass wir nördlich des Wassers entlang fahren und das Wasser eben die Ostsee ist. Ich bin enttäuscht, wo ist „mein Schweden“ dessen Bild ich im Kopf herumtrage?
Ystad: Kaffee trinken, spazieren gehen, Geschäfte anschauen – ein Touristenort. Um 14:00 fahren wir weiter und es geschieht ein Wunder – die Landschaft verändert sich, sie wird leicht welliger, mit viel Wald dazwischen Wiesen, die ersten Seen tauchen auf – das ist es, so hab ich mir Schweden vorgestellt.

Das Fahren ist angenehm, es geht allgemein zwischen 80 und 90km /h dahin. Das Tempo kann jeder fahren und damit gibt es kein Überholen müssen oder sonst was. 

Wir entschließen uns, nach Ryd einen Platz zu suchen und finden einen absolut kitschigen Campingplatz am See.

Wenige Gäste – 2 / 3 WOMOs,  ebenso viele Campingwagen und einige Zelte stehen zwischen den Bäumen, mit Blick auf den See. Kurz überlege ich ob wir länger bleiben sollen – aber so viel gibt es nicht zum Anschauen – wir sind eben „mitten in der Gegend“.

Später, spazier-gehen – in der Gegend; verblüffend wo überall die Häuser stehen – vor allem mitten im Wald. Eigentlich unglaublich, dass man hier wohnt – und doch ist es so. 

Morgen kann es wesentlich langsamer angegangen werden - max 2 Stunden Fahrt, dann eine historische Stadt (Eksjö), dann eine Schluchtwanderung und weiter zu Pippi Langstrumpf. Die zweite Erfahrung lautet - nimmt dir kein fixes Ziel vor, dass du zu einer bestimmten Zeit erreichen musst - so wie wir; wir haben ja versprochen am Samstag bei Bekannten in Stockholm zu sein - das ist hinderlich.

Um 22:00 ist es erst dämmrig – finster wird es so um 23:00 und da nicht wirklich – gute Nacht; außer einem Hund hört man nichts. 

8.7. Bilder gibt es vorerst keine, das Datennetz ist miserabel - die Veröffentlichung passiert schon aus Schweden - "danke an Orange" der Auslandstarif für Datennetz ist zum Werfen

Langsames Erwachen des Campingplatzes ab 9:00; bis dahin absolute Stille - Kaffee und Knäckebrot; herrlich geschlafen – es wird scheinbar immer besser oder man gewöhnt sich an alles;
 Ich rufe Hermann, den Mann mit der "berliner Schnautze" um 10:00 an – Abrechnung und dann fahren wir los – Ziel Rügen Sassnitz, so nah wie möglich zur Fähre. Einige Kilometer nach Bestensee Stau vor Berlin – spannender Beginn. Wir weichen über Bundesstrassen aus und treffen wenig später auf der Autobahn wieder die bekannten LKWs – na dann.

Auf Naturparks folgt ödes Land – Ebene soweit das Auge reicht, Felder mit Raps, Getreide und Windräder. Bei einer Fahrzeit von ca. 1 Stunden kann man wahrscheinlich so viel zählen wie ganz Österreich hat – ein Hammer. Zwischendurch wieder einmal der Gedanke, dass so ein Urlaub eigentlich ziemlich fein ist und der Gedanke an die Arbeit immer weiter weg rutscht – auch wenn ich am Abend noch ein Dokument fertig machen muss. Das wird spannend, denn seit Berlin habe ich kaum ein Datennetz zur Verfügung.

 Das Aufregendste dieses Abschnittes ist ein LKW Zug der die Rotorblätter der Windräder transportiert – das sind riesige Dinger.

Wir machen Pause auf Rügen, in Bergen. Nettes Städtchen für Touristen, Kosmetikgeschäfte gibt es jede Menge, dazwischen Cafes, Kleidershops und Fachwerkbauten.
Anni hat sich die WOMO Oase zur Übernachtung ausgesucht – wieder was Neues. Es ist ein Parkplatz ähnliches Gelände mit begrüntem Boden, Stromanschluss und allem was man braucht. Das Essen ist nur für starke …. Mägen.

 Zu uns gesellt sich ein Ehepaar aus dem Ruhrgebiet; sie haben schon das dritte WOMO, wobei das längste über 7,5m lang war – zu lang – sie sind wieder auf ein kleines umgestiegen.

Abends nochmals das Gefühl bekommen, dass das Herumfahren ziemlich fein ist. Was wir noch in den Griff bekommen müssen, ist das Essen. Für morgen haben wir Salat und Semmeln etc. eingekauft – zwar nicht ein Festmahl, aber wir sind unabhängig.


Um 23:00 schlafen gehen – morgen wollen wir zeitiger aufstehen, um keinen Stress bei der Fähre zu haben; Abfahrt ist um 7:40.

Sonntag, 7. Juli 2013

7.7.2013 die ersten beiden Tage

6.7. 2013: der erste Tag zweigeteilt - 300km zum Wohnmobil; ca 300km zur ersten Übernachtung dazwischen ca. 3,5 Stunden Umräumen, einkaufen, Kaffetrinken.
Erste Lehre - wenn Anfahrt, dann gleich danach Rastplatz suchen - wir sind um ca. 18 Uhr angekommen. Ein Campingplatz im Vogtland (Talsperre Pirk) - ehem. DDR - Baujahr 1961; traumhafte Lage am Stausee - 500 Dauercamper aus der Umgebung; schönes Wetter.

"Ja man hätte schon ab und zu Österreicher als Gäste, aber eher selten" - die "Frau des Platzes" freundlich, zuvorkommend; "wenn sie was brauchen. kommen sie einfach" - bis 22:00 Duschen, ab 23:00 Nachtruhe - und so ist es dann auch. Ungewohntes Schlafen - im Auto, im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und mitten unten den anderen Gästen. Preußisches Stimmengewirr des gemischten Publikum - alt neben jung.
Die Alten fast alle in Cabanen, die Mittelalterlichen in Wohnwägen, die Jungen in Zelten. Wir im WOMO - dem Einzigen.


verwirrende Gedanken begleiten mich in den Schlaf, vielleicht sollten wir gleich mal 2 Tage da bleiben, genießen, schwimmen gehen, nichts tun - ich bin saumüde - seit 5:00 auf, gegen 23:30 einschlafen. In der Nacht wird es kalt - in die Decke einwickeln - Traumloses Schlafen ...

7.72013: es ist neblig als wir aufwachen, kalt, feucht - nochmals rumdrehen, einnicken.
Um 7:00 geht es zum Duschen - 2 ältere Herren (älter als ich jedenfalls) empfangen mich "guten Morgen" - schalt es mir zweistimmig und zackig entgegen - sonst keine Konversation. Später - nachdem ich alleine singend unter der Dusche stand - der nächste ältere Herr - selbe Begrüßungsformel wie vorher. Wir stehen nebeneinander bei Rasieren - er mit Rasiermesser - ich ein Weichei, mit Klingen von Gilet.
"Wie wird das Wetter?" - "Alles bestens, in ein paar Minuten scheint die Sonne. Sie haben noch Schaum auf den Ohrläppchen." - Wetterprophet und fürsorglicher Opa in Einem - die Sonne scheint 15 Minuten später - mein Ohr habe ich auch gesäubert. Frühstück mit Nespresso ist schon fein. Es sind noch kaum Leute auf - erst viel später schälen sich die Jungen aus den Zelten, beginnen die Kinder nach dem Frühstück zu rufen.
Anni macht Bekanntschaften beim Abwasch - keine Gesprächsaufzeichnungen.
Wir packen ein, verstauen alles und fahren zum nächsten Ziel - Spreewald.

Umweg - nein der Weg ist das Ziel, daher Ausflug nach Meißen - kein Porzellan kaufen - traumhafte Altstadt mit Schloss und Kirche  t.w. auf das 14 Jhdt. zurückgehend besichtigen - dazwischen ein Mountainbike - Downhill - Race. Nach mehr als einer Stunde geht es weiter - langsam kann ich mir das WOMO fahren vorstellen, wie es gehen könnte. Ein paar Stunden später erste Überlegungen, das Gelernte einzubauen - mal schauen.

Nach 15:00 Ankunft in Bestsee - Berliner Campingplatz. Auch der Herr des Selbigen ein typischer Berliner - mit Schmäh - hat alles in Griff - vorallem seine Gäste.
"Gehen wir mal eine Runde, ich zeige ihnen alles. Wasser können sie jede Menge habe. Da die Toiletten und Duschen, dort das Lokal zum Essen. Ach da kommt ja noch wer Neuer - Nee, Platz haben wir kenen mehr, die (das sind wir) haben den Letzten bekommen" - ratloses Gesicht der Ankommenden - "Nee, kommen sie, gehen wir mal eine Runde ...."
Wir treffen ich noch mehrmals - "alles ok bei ihnen, wenn se was brauchen,kommen se"
Ich bin entspannter als gestern - war ein lockerer Tag. Wir gehen schwimmen - eine Runde durch den Platz.
Die selbe Situation wie gestern - 90% Dauerbewohner, in festen Wohnwägen - fast eine Kleingartensiedlung im Wald - ein eigenes Volk die Dauercamper.

Kinder fahren mit den Rädern durch die "Siedlung", die Abendspaziergänge beginnen - neben uns ein älteres Paar mit Berhardiner - leises knurren, manchmal auch bellen - der Hund scheint ziemlich aufzupassen. Sonst ist es ruhig - ab und zu eine Amsel - leises reden von irgendwo.
Morgen Abend wollen wir einen Stellplatz probieren, kein Campingplatz - was Neues. Na dann.

Sonntag, 23. Juni 2013

zur Philosophie des WOMO Urlaubs

Wie es so ist, wenn man sich mit etwas intensiver beschäftigt, tauchen an allen Ecken und Enden Hinweise, Begebenheiten u.ä. auf, die einen sonst natürlich nicht aufgefallen oder widerfahren wären.

"Ja super so ein Urlaub, kommt doch einmal vorbei" - letztendlich haben uns drei Familien mit ihren Erfahrungen einen Nachmittag / Abend lang unterhalten. Hunderte Fotos liefen im Hintergrund der aufregenden Repliken des letzten Sommers, in denen sich sehr bald auch die Kinder eingeschaltet haben.

"Kannst dich erinnern ...."; "das war super...."; " und wie wir das ...."

Offensichtlich gab es nichts, was die positiven Eindrücke schmälern hätte können. 

Selbst das - für mich - zweifelhafte Vergnügen, wie das Einsinken des Fahrzeuges im Sand und die folgenden Arbeiten, das Ding wieder flott zu bekommen, wird als coole Nebensache abgetan - ohne ÖAMTC oder sonstigen Club. Nicht einmal ein Bauer mit Traktor - woher auch am Strand - half.

Irgendwie muss das "loslassen können" mit einem derartigen Urlaub, bei vielen leichter fallen als sonst wo.

In einigen Foren wird das Urlauben mit Wohnmobil als "Freiheit von Allem" beschrieben - was immer das heißt.

Die Werbung ist da schon subtiler:

IHR Reisemobil - zeigen Sie Charakter.  Auch auf Reisen.    

Wenn individuelle Wertarbeit auf kompromisslose Leidenschaft trifft, entsteht ein einzigartiges Erlebnis, das ganz auf Ihre persönlichen Ansprüche ausgerichtet ist: ein RMB-Wohnmobil. ... Sehen Sie unsere Mitarbeiter als Ihre persönlichen Wohnmobil-Konstrukteure, die alles geben, um Ihrem RMB einen einzigartigen Charakter zu verleihen.

Andere greifen auf Dichter zurück:

Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist‘s! Reise, reise!

Wilhelm Busch (1832 - 1908)

Urlaub individuell - Urlaub mit einem Wohnmobil! Einfach mit dem Wohnmobil aus dem Alltag herausfahren, da stehen bleiben wo es einem gefällt, weiterfahren wenn das Gaspedal ruft oder das Wetter wieder schlechter wird...

Ob Busch bei seinem Gedicht an Urlaub mit einem Wohnmobil gedacht hat, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Auch die Printmedien haben zum aktuellen Thema einen Beitrag geleistet (Artikel in Die Presse vom 23.6.)
http://diepresse.com/home/1421806/Mit-Zelt-und-Auto_Zu-Hause-ist-im-Urlaub-ueberall?from=gl.home_leben

und da steht es - "das Ganze ist eine Glaubensfrage. Entweder an liebt es oder man hasst es"

So einfach ist das.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Der Plan

Süd- und Teile von Mittelschweden
Für nicht Geographie geeichte -  es geht eher rechts hinauf bis Höhe Uppsala und eher in der Mitte (links vom Vättern) wieder runter. Ausgangspunkt und Ankunftsort ist Trelleborg - wir haben eine Fähre von Sassnitz gebucht.

Dieser Ausschnitt deshalb, weil ich nur 3 Wochen Urlaub investieren kann und keinen Fahrstress erliegen will. Whale watching bei den Lofoten, das ich gleich verbinden wollte (Traum einer langen Nacht), muss ich wohl verschieben.

Konkreter heißt das:
von Trelleborg Richtung Ostküste (ohne direkt dieser entlang zu fahren) nach Stockholm. Dabei wollen wir Klassiker wie Växjö, Vimmerby (Pipi Langstrumpf für die Junggebliebenen) anschauen um durch die Mälaren nach Stockholm zu kommen. Dort - in einem Vorort (bisher von Unruhen verschont geblieben) - Erholung bei Freunden.
Zurück geht es noch gemütlicher - Uppsala, Örebro, Tiveden und Store Mosse Nationalpark nach Trelleborg.

so soll es - angeblich - aussehen, das Gefährt
Insgesamt sind um die 2200 Kilometer "durchs Land fahren" geplant - Tagesrouten zwischen 160 und 250 Kilometer; für einen Anfänger machbar - glaub´ ich.

Gebucht haben wir das Auto in Bayern via ADAC - es ist um einiges günstiger als in Österreich und mehr als die Hälfte billiger als in Schweden.

Entweder bin ich schlecht im Angebote einholen oder ich hab Glück. Aber nachdem wir (für Start Anfang Juli) Vorsaisonpreise erhalten, kostet das Ganze für 19 Tage rund € 1600,-; ohne Kilometerlimit; Vollkasko; Selbstbehalt € 1500,-, den ich mit einer Versicherung (€ 75,-) auf € 250,- reduziere. Da zahlt sich sogar die ADAC Mitgliedschaft aus. Sind übrigens sehr freundlich - auch zu Österreichern.

Manche die sich auskennen fragen mich, ob das "eh ein Auto" ist. Laut Vermieter wird es sogar neuwertig sein - na dann.

Dienstag, 4. Juni 2013

wozu das Ganze eigentlich?

Photos sind statisch und verfälschbar

Nachträgliche Erzählungen und Erinnerungen haben den Lack der Geschichte, sie tragen die "Verklärung", die Interpretationen der Gegenwart in sich. Erinnerungen verändern sie sich mit jeden Mal, werden jedesmal neu aufgebaut.

Ich möchte versuchen die Erlebnisse in ihrer ursprünglichen Form darzustellen, dem "Geheimnis eines Urlaubes in Schweden" - so es eines gibt - auf die Spur zu kommen.

Gerald Koll schreibt sinngemäß in seinem Buch "henro boke" ... das lateinische "peregrinus" heißt: fremd, Fremder. Er kennt sich nicht aus. Nicht das Wiedererkennen und Wiederfinden sind die Antriebe ... er will ins Unbekannte.

Also dann - einen groben (Fahr-) Plan gibt es, der Rest wird sich ergeben.

Und für alle die an profaneren Dingen interessiert sind - Bilder wird es auch geben und Beschreibungen - alles zum Interpretieren.

Montag, 3. Juni 2013

So, jetzt ist es so weit. Der erste Blog meinerseits wird angelegt.
Warum? Schweden wird demnächst mit dem Wohnmobil bereist.
Eine Urlaubsaktivität, der viele Geschichten und Erzählungen voraus eilen - manche fast mythisch, andere euphorisch.

Vielfach - so auch heute - habe ich sinngemäß gehört:
"Wahnsinn, dass ist super (toll ...), da musst du mir dann erzählen wie es war"
Tja, vielleicht wäre es besser gewesen nichts zu sagen, um keine Erwartungshaltung zu generieren und uns den Druck zu nehmen. Was ist wenn wir versagen? .... "hast schon gehört, die zwei waren in Schweden, denen hat es gar nicht gefallen" oder "stell die vor, die zwei sind frühzeitig zurück gekommen - völlig zerstritten" usw.

Nun ja, wir werden ja sehen - entweder der Blog wird frühzeitig eingestellt (eine Ausrede habe ich auch schon) oder es war jedenfalls SUPER.


Das ist jedenfalls einer der Gründe warum wir dort hin wollen.