16.7. Abschied nehmen. Die Umarmungen fallen fester aus – dauern
länger als sonst. Gestern Abend bis in die tiefen Nacht hinein, ernste
Gespräche – Aufarbeiten eines familiären Schicksalsschlages unserer Freunde. Auch
bei uns wirkt das lange nach. Wir fahren schweigend Richtung Vättern - See. Die
Umstellung wieder unterwegs zu sein fördert auch nicht die Stimmung – meiner
Frau stört die lange Autobahnfahrt. Es gibt wenig Abhilfe – müssen wir doch
einige Kilometer machen.
Wir planen neu und um. Einkaufen in Askersund – ödes Nest an
der Nordspitze des Vättern – heute wird gegrillt – Anni wünscht es sich – trägt
zur besseren Stimmung bei. Übernachten wollen wir auf der Nordseite des
Tivedens Nationalpark. Beim Campingplatz sehe ich ein WOMO wegfahren – kein
gutes Zeichen um 18:00. So ist es dann auch – der Platz ist voll. Keine Kunst –
er sieht aus wie Minimundus – der ist schon voll wenn der Besitzer Gäste
einlädt.
Wir wollen auf die südliche Seite des Nationalparks
wechseln. Bis dahin eine Fahrt nur durch die Wälder. Die Straße wechselt von
Asphalt auf Schotter – das Navi stellt am Beginn fest, dass wir uns „auf einer
Straße“ befinden – später gelingt ihm nicht einmal das – laut Navi sind wir
nirgendwo – uns begegnet hin und wieder ein Auto – insgesamt sind es in 40
Minuten – 4 Stück – eine richtige Rushtime.
Dann ein See – ein Blick auf den gegenüberliegenden Hang –
WOMOs und Zelte in der Abendsonne. Ein Terrassenplatz nach Westen gelegen –
wieder einmal ein Hammer. Der Platz wie „Schweden“ – riesen groß und wenig
Leute. Wir dürfen wählen wo wir uns hinstellen wollen – bei so viel Angebot,
fast ein Problem.
Die Sanitäranlagen
vom Feinsten – fast könnte man vom Boden essen. Das Personal freundlichst.
Wir
grillen, das erste Mal am Campingplatz – es gelingt, Überraschung – die Stimmung
bessert sich – uns ist klar, da bleiben wir auch morgen – als Ausgangspunkt für
eine Wanderung im Tiveden Nationalpark.
Beim abendlichen Spaziergang wird klar, warum der viele
Platz und wann er wahrscheinlich genutzt wird. Wenige Minuten daneben –
Schilifte, Loipen, eine Schiservicestation – natürlich nicht in Betrieb – und
jede Menge Lanzen für den künstlichen Schnee. Die Runde wird um 23:00 beendet –
es ist noch immer hell genug. Wir stellen wiederum fest, so ganz finster wird
es im Juli nicht – um 3:45 geht laut Zeitung die Sonne wieder auf.
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